Blasebalg doppelt wirkend
An der Decke neben der Esse hängt ein Ungetüm von Blasebalg, wie er in jeder Schmitte zum Einsatz kam. Damit wurde dem Feuer Sauerstoff zugeführt, was die Erwärmung des Stahls auf die geforderte Temperatur erst möglich macht.
Bschüttipumpe / Jauchepumpe
Älteren Semestern wird der Name Küpfer in Zusammenhang mit Skiliften und Seilbahnen noch ein Begriff sein. Bevor Küpfer solche Anlagen baute, war die Firma in der Landmaschinentechnik tätig und wurde liebevoll Bschütti-Küpfer genannt. Wir haben eine original Steffisburger Bschüttipumpe restauriert und zeigen bei Vorführungen, wie wir Wasser aus dem Mühlebach pumpen. Angetrieben wurden die Pumpen über einen Transmissionsriemen. Meist von einem Stationärmotor. Wir treiben unsere Pumpe mit einem weit mehr als 100-jährigen Elektromotor an.
Esse
Die Esse ist das Herzstück der Schmitte. Hier im Feuer aus Steinkohle, werden die Eisenteile erhitzt, um anschliessend in Form gehämmert zu werden. Glücklicherweise verfügen wir über ein Gebläse, der der Esse stehts frischen Sauerstoff in Form von Luft zuführt. Aber das Fabriggli wäre nicht das Fabriggli, wenn es nicht über einen originalen Blasebalg verfügen würde.
Gattersäge
Unsere Saagi am Industrieweg verfügt über eine Mürner Gattersäge. Diese Säge wurde im Fabriggli Mürner gebaut und tut seit Jahrzehnten zuverlässig seinen Dienst. Es können 3,6m lange Stämme verarbeitet werden. Angetrieben wird die Säge durch ein unterschlächtiges Wasserrad mit Wasser aus dem Mülibach
Hochkamin
Das Fabriggli verfügt über einen von weither sichtbaren Hochkamin. Dieser stammt aus der Zeit, als das Fabriggli als Giesserei genutzt wurde. Bei der Renovation wurde es durch unseren Verein in Stand gestellt und gerade gerichtet.
Knochenstampfe
Wir verfügen über einen original grossen Nachbau einer Knochenstampfe. Der Stampfstein ist ein Original, der einst seinen Dienst in der Cholerenschlucht in Hünibach geleistet hat.
Mehrspindel-Langloch-Bohrmaschine
Wir verfügen über ein Unikat einer Maschine mit ganz spezifischem Zweck. Als die Schweizer Armee noch Ballone einsetzte, um für die Artillerie Ziele auswählen zu können, benötigte sie für die Körbe Holzleisten mit Langlöchern. Ein (unbekannter) findiger Konstrukteur baute aus vorhandenem Restmaterial eine Maschine, die entsprechende Leisten mit 17 Langlöchern versehen konnte. Alle Löcher aufs Mal und angetrieben von einem einzigen Motor. Als Spanngewicht dient eine Kanonenkugel!
Meisterbüro
Eine rechte Werkstatt benötigt ein Meisterbüro. Neben einem Telefonapparat aus der Zwischenkriegszeit verfügen wir über ein Zeichenbrett und Rechnungsmaschinen.
Metall-Hobelmaschine
Wir durften von der Fritz Studer AG eine lange Zeit betriebene Hobelmaschine übernehmen. Bevor man grosse Werkstücke wie heute überfräste, setzte man Hobelmaschinen ein. Dabei wird ein Werkzeug eben über ein Werkstück gezogen oder ein Werkstück unter dem Werkzeug durchgeschoben. In unserem Fall bewegt sich das Werkstück vor und zurück in einer alternierenden Bewegung. Es können Werkstücke von 800mm Breite und über 2500mm Länge bearbeitet werden.
Mühlebach / Mülibach
Steffisburg verfügt über einen langen Gewerbekanal, den Mühlebach oder Mülibach. Er wird mit Wasser aus der Zulg gespiesen und fliesst in die Aare. Als die Wasserkraft in Steffisburg genutzt wurde, befanden sich zahlreiche Mühlen, Walken und Stampfen entlang des Bachs. Heute können diese Orte über den Mühlebachweg besucht werden. Zahlreiche Infotafeln erzählen die facettenreiche Geschichte dieser Gewerbebauten.
Psychrometer
Thun war einst Standort für den Flugzeugbau. Die hier gebauten Flugzeuge verfügten über Holzpropeller. Um bei den hohen Drehzahlen ohne Unwucht zu funktionieren und die nötige Festigkeit aufzuweisen, war Holz mit der richtigen Feuchtigkeit nötig. Ein Psychrometer ist ein Messinstrument zur Messung von Feuchtigkeit.
Schindelmacherwerkstatt
Obwohl Steffisburg mit seiner Ziegelei über keine Schindeldächer mehr verfügt, sind wir mit einer Schindelmacherwerkstatt. Denn das altehrwürdige Handwerk übt sofort seine Faszination auf jeden Zuschauer aus. Bei Führungen stellen wir verschiedene Dach- und Wandverkleidung vor. Neben in Steffisburg hergestellten Ziegeln auch exotischere, die zwar nicht aus der Region stammen, aber hier auch verbaut wurden. Lassen Sie sich überraschen.
Schmitte
Das Fabriggli war einst eine Giesserei. Der Hochkamin zeugt davon. Heute zieht der Rauch der Esse durch diesen Kamin. Die meisten Werkzeuge stammen von Karl Stump, dem ehemaligen Kunstschlosser aus Thun.
Schuhmacherei
Wir verfügen über originale Gerätschaften der Schumacherei Däppen in Steffisburg. Originale Holzleisten dürfen ebensowenig fehlen wie ein Sortiment Absätze. Verschiedene Werkzeuge und Gerätschaften zur Herstellung und Reparatur von Schuhen, Militärschuhen und Skischuhen runden die Sammlung ab.
Seilerei
Das Fabriggli verfügt über die Ausrüstung der ehemaligen Seilerei Mollet. Die Seilerei stand im Oberdorf und war eine von mindestens zwei Seilereien im Dorf. Erhalten sind aus dem Seilhaus der Seilstock/Warbel und Wagen. Es können ca. 3m lange Seile gedreht werden. Ausserdem verfügen wir über eine Vorseil-Drehmaschine, die wir von der Firma Jakob in Trubschachen übernommen haben. Wir verarbeiten Flachs-Schnüre zu 5-litzigen Vorseilen zu Seilen aus vier Vorseilen. Während unserer Führungen fertigen wir Seile an
Transmission
In früheren Zeiten waren Motoren, vor allem Elektromotoren, ein teures Gut. So verfügten viele Werkstätten über wenige, meist gar nur einen Motor. Um möglichst viele Geräte und Maschinen antreiben zu können, ohne den Motor ständig bewegen zu müssen, wurde die Drehbewegung über Riemen weitergegeben. Diese Wellen und Riemen nennt man Transmission. Das Fabriggli verfügt über zwei ansehnliche Transmissionen, die allerlei Maschinen Antreiben. Alle voll funktionstüchtig, versteht sich. Es ist immer wieder schön, das beruhigende Klacken der Riemenschlösser zu hören, wenn die Transmission vor sich hinsurrt.
Wasserrad, unterschlächtiges
Unsere Saagi wird durch ein unterschlächtiges Wasserrad angetrieben. Dabei treibt das Wasser die unter der Achse liegenden Schaufeln des Rades an. Das Rad bewegt sich also gegen die Fliessrichtung des Wasser, anders, als bei oberschlächtigen Wasserrädern, bei denen das Wasser die oberen Schaufeln antreibt und das Rad in Fliessrichtung dreht.